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Sauerteig - Gutes Brot backen ***

SAUERTEIG. GUTES BROT BACKEN. BUCHREZENSION KOCHBUCHREZENSION

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"Brot backen mit Sauerteig ist jahrtausendealte Tradition. Der langsam fermentierte Teig garantiert maximalen Geschmack und beste Bekömmlichkeit. So wurde Sauerteigbrot zum Liebling von (Hobby-)Bäckern, die Wert auf bewährte Handwerkskunst und gesunde Ernährung legen – wie Casper Lugg und Martin Fjeld, Betreiber einer Bio-Bäckerei in Oslo. In diesem Buch verraten sie ihr gesammeltes Wissen über Sauerteig: vom Ansetzen und richtigen Füttern des Anstellguts über das essenzielle Back-Equipment bis hin zu ihrem erprobten Grundrezept für perfektes Sauerteigbrot. Klare Anleitungen erklären dabei jeden Schritt ausführlich und Step-by-Step-Fotos sorgen dafür, dass nichts schief geht. Zahlreiche Rezeptvariationen mit verschiedenen Mehlmischungen, darunter auch Urgetreide-, Vollkorn- und Schrotvarianten, sorgen für geschmackliche Vielfalt. Elegant gestaltet und stimmungsvoll bebildert mit herrlichen Fotografien von knusprigen Broten in der norwegischen Backstube, ist dieses Buch eine unverzichtbare Ressource für Sauerteig-Einsteiger ebenso wie für fortgeschrittene Brotbäcker."

 

Dies ist ein schönes Buch. Es ist aber auch ein kompliziertes Buch und für Brotbackanfänger auf keinen Fall geeignet. Auch ist es kein gewöhnliches Brotbackbuch, dies im positiven Sinne, weil es wirklich viele tolle Rezepte, auch besonderes enthält. Dann ist es aber auch ein nerviges Buch, weil man oft hin und hergeschickt wird, von einem Rezept in ein "und weiter geht es im Grundrezept auf Seite xy", was ich grundsätzlich wirklich schwierig finde. Und es ist ein langsames Buch, denn diese Brotrezepte dauern lange und haben viele Schritte - und ich dachte schon, ich habe mich an die Arbeit des Teiges über Tage hinweg gewöhnt, bin als "Plötzblogleserin" schon eingeweiht in die Entschleunigung bei der Backvorbereitung aber nein, es geht noch langsamer. Zumal ich hier, gefühlt zumindest, irre oft zwischendrin den Teig betüddeln muss. Nicht meins, nope, viel zu "planungsbedürftig".

 

Damit ist dieses Buch vor allem ein Buch, welches mich extrem ambivalent zurück lässt, das ist ja auch eher so ein seltener Zustand von mir, haha. Aber von vorne: taucht man in das Buch ein, fällt man als erstes auf der Doppelseite in ein Brotloch, was ja schon mal nicht das schlechteste ist. Sollte also so ein Brot beim Backen eines Rezeptes das Ergebnis sein, hat sich alle Mühe doch gelohnt. Damit dies erfolgen kann, schwören einen die Autoren, ihres Zeichens Brotbäcker in Oslo, zuerst mit vielen Grundlagentipps und schönen Bildern aufs zukünftige Gelingen ein. Das Buch ist dabei in die Kapitel "1 Mehl Wasser Salz", "2 Das Anstellgut", "3 Das Grundrezept", "4 Pannenhilfe", "5 Rezepte" und "6 Bezugsquellen" gegliedert, also recht ordentlich für ein Buch, welches sich ausschließlich dem Sauerteigbacken widmet.

 

Bis man zum Kapitel 5 mit den Rezepten gelangt, durchläuft man insgesamt 87 Seiten Wissen mit vielen Einzelschrittbildern vorweg. Und man sollte sie durchlaufen, zumindestens grob, um sich hier zurechtzufinden und späteren Anweisungen mühelos folgen zu können. Denn sonst verpasst man, was z.B. mit "Brotmehl" gemeint ist, wenn dieses in einem Rezept auftaucht und auch mit diversen Rezeptvorgängen, die insbesondere eine Anfängerin arg stressen könnten. Aber siehe oben: Finger wer für Anfängerinnen, außer ihr habt viel Zeit und wissenschaftlichen Ehrgeiz. Wer noch nie ein Brot selbst gebacken hat, der wird in Kapitel 3 allerdings eine sehr gute Zusammenfassung der Grundschritte und deren Begriffen finden. Denn wer schon öfter mal "echte Brotsprache" gesprochen hat, der kenn das Vorformen, die Stockgare usw. - hier finden sich damit auch solche zurecht, die erstmal in die Begriffe hineinkommen wollen.

 

Bei den Rezepte dann geht es einmal durch das Mehlregal, alte und neue Sorten kommen ins Brot hinein, sowohl Rogge 50% als auch Emmer haben hier ihr Zuhause. Das alles natürlich immer "nur" mit Sauerteig, aber hier hätte auch eine kleinere Mehlauswahl gereicht. Bunt ist es trotzdem. Die Bilder weiterhin im skandinavischen Farbmood (beige, grau, braun, soft) wunderschön!

 

Geht es ans Backen, bedarf es der Planung, spontan wird hier gar nichts passieren. Alleine das Ansetzen des Anstellgutes zieht sich und ich frage mich, was ich mit dem ganzen Rest mache, denn in meinem Kastenbrot landen "nur" 40g - also ca. 2 EL. Schritt 1 (Ansetzen) und 2 (Autolyse) sind dann wohl etwas knapper als in anderen Rezepten, dann geht es im Grundrezept mit 10 Schritten weiter. Da hier aber eine Kastenform verwendet wird, muss ich munter die Schritte vom Wirken mit und ohne Kasten adaptieren. Läuft. Nicht.

 

Alles in allem macht mich dieses Buch nicht sehr entspannt, ich finde ein paar Ungenauigkeiten oder bin schon längst zu ungeduldig, um diesen hinterherzupüren und ggf. festzustellen, dass das Problem vor dem Buch sitzt. Dieses Buch hat viele schöne Seiten, wird aber sicher nicht mein "Brotbackbuch" der Stunde werden. Und verschenken würde ich es nicht, bei dem "Frust", den es teilweise bei mir erzeugt hat. Schade.

 

BUCHWERTUNG

Nachgekochte Rezepte

Kastenbrot, S. 122

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LESEPROBE

Angaben zum Buch

Casper André Lugg , Martin Ivar Hveem Fjeld

Sauerteig. Gutes Brot backen

Bewährte Rezepte nach alter Backtradition

Ausgabeformat Gebundenes Buch, Pappband

Seiten & Größe 160 Seiten | 20,3x25,4 cm

ISBN 978-3-7913-8806-9

Verlag Prestel

Originaltitel Sourdough

Originalverlag Elwin Street / Modern Books

TrANSPARENZ & QUELLEN

Das Kochbuch "Sauerteig. Gutes Brot backen" von Martin Ivar Hveem Fjeld und Casper Andre Lugg wurde mir für diese Rezension kostenfrei vom Prestelverlag zur Verfügung gestellt. Es fand keine Vergütung dieses Artikels statt. Der Text zur Rezension basiert auf meiner eigenen Bewertung und wurde nicht mit dem Verlag abgestimmt. Quellen Bilder & Zitate: Verlag.

 

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