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"Minimaler Aufwand - maximaler Geschmack - Gordon Ramsay liefert als international renommierter Sternekoch und Küchenrebell 100 neue, kreative und garantiert alltagstaugliche Rezepte! Alle Gerichte sind in maximal 30 Minuten und mit einfachen Zutaten zuzubereiten. Gordons Fachwissen verwandelt sie dabei in etwas ganz Besonderes. Im Laufe seiner herausragenden Karriere hat er jeden Trick der Branche gelernt, um Gerichte zu kreieren, die fantastisch schmecken und dabei immer schnell und problemlos gekocht werden können. Eine Fähigkeit, die in besonders hektischen Momenten auch im Alltag gefragt ist. Mit diesem Erfahrungsreichtum hat der Topkoch jetzt eine Rezeptsammlung für all jene geschrieben, die wenig Zeit zum Kochen haben, dabei aber keine Kompromisse bei Geschmack oder Aroma eingehen möchten."
Hin- und hergerissen schwanke ich zwischen der Bewertung und 3 oder 4 Seegräsern. Gordon Ramsey ist nicht so mein Lieblingskoch, schell kochen nicht meine Küche, Superlative auf Bucheinbänden "Weltweit erfolgreichster..." überhaupt nicht meins und die Rezepte im Buch holen mich (insbesondere was Kreativität anbelangt) nicht hinter dem Ofen her. Also eher doch 3 "Seegräser", also 3 von 5 Punkten? Das wäre "Ordentlich, aber mit Luft nach oben...". Dann aber: Handwerk, Genauigkeit, Zuverlässigkeit. Der Mann kann es einfach und die Rezepte sind einfach, geradeheraus und gut. Wobei ich mal bezweifele, dass alle 100 aus seiner eigenen Feder stammen und er sie alle selbst kreiert hat. Dazu wird er nun (weltweit erfolgreich...) keine Zeit haben, auch nicht während der Corona-Pandemie. Und warum eigentlich muss immer alles schnell gehen? Gerade in der Küche?
Aber erstmal zurück an den Start und dann der Reihe nach: das Buch hat ein gutes Format, ist nicht zu dick, hat kein Lesebändchen und schöne Fotos, die aber eher "clean" sind und mich in Summe nicht wirklich "anfixen". Die Gerichte sind aber immer schön im Fokus und so soll es ja sein, insbesondere, wenn man sich wie ich schnell durch ein Foto und die Rezeptüberschrift inspirieren lässt. Die Kapitel sind wie folgt sortiert: Suppen & Salate, Fisch & Schalentiere, Geflügel, Fleisch, Vegetarische Hauptgerichte, Pasta/Reis & Mehr, Dips & Beilagen und zum Abschluss Desserts. Die Sortierung gefällt mir - meist suche ich in einem Buch ein Rezept nach vorhandenen Lebensmitteln und nicht anders herum. Die einleitenden Worte sind knapp gehalten und leider auch nicht weiter erhellend, danach gibt es ein paar Tips und nützliche Utensilien sowie Zutaten, "die beim Kochen Zeit sparen". Hier finde ich vor allem Fenchelpollen (teurer als Safran) interessant, bin spontan sehr begeistert von deren Einsatzgebiet und muss sie erstmal für die eigene Küche ordern. Immer diese Folgekosten...
In den Kapiteln kommt alles wohl geordnet daher: auf einer Doppelseite kann man sich direkt eine Übersicht über die enthaltenen Rezepte verschaffen und dann gezielt zuschlagen oder in das nächste Kapitel abbiegen. Ich finde bei den Suppen die unten abgebildete Blumenkohlsuppe mir brauner Butter oder aber auch eine pikante Kürbis-Linsen-Suppe, die mich interessiert. Am Rezept lese ich dort einen Trick für das schnelle Pellen von Knoblauchzehen (ab in einen Metalltopf, min. 30 Sekunden gut schütteln) - der funktioniert bei mir leider nicht, wahrscheinlich sind meine Zehen zu alt und dadurch zu trocken, um sich durch gegenseitige Reibung und Quetschen im Topf von ihrer Schale zu lösen. Aber das war mal einen Versuch wert. Und außerdem weiß ich jetzt, womit Herr Ramsey u.a. seine Muskulatur stählt.
Ich stöbere durch die Rezepte und finde immer wieder gute Anregungen, schnell ein Gericht auf den Tisch zu bekommen. Dabei werden Kompromisse gemacht: der Caesar Salad mit Grünkohl (großartig!) fordert "hochwertige Majonaise". Hier spüre ich ein leichtes Zucken, welches der Autor wohl auch gehabt hat - Majo selber herzustellen scheint für das Konzept des Buches nicht passend, also wird schnell noch das Wort "hochwertig" mit an die Zutat geschrieben. Hier hätte ich mir eine kurze Beschreibung zu einer selbst hergestellten Majo gewünscht (mega einfach übrigens), so im Sinne "für 5 Minuten mehr"...!
Alles in allem bleibt bis zum Buchende meine Ambivalenz zwischen handwerklich gut gemacht aber leider nicht mein Ding. Alle Rezept-kombinationen sind ansprechend, dann geht es aber immer wieder hin- und her zwischen den Küchen (eher heimatlich, dann thailändisch usw.) und bei den "Zutaten aus der Dose" wird nicht gespart. Hier fehlen mir wirklich die alternativen Angaben. Auch muss ich mich oft orientieren und an vielen Rezepten Ersatzprodukte heraussuchen, weil ich sie saisonal, was uns wichtig ist, nicht im Vorrat habe. Dann wieder erinnern die Rezepte mich, endlich mal wieder dieses und jenes zu kochen (zum Beispiel ein Lammhackcurry mit kleinen Kartoffelstücken) und es landen viele Klebezettel am Buch. Auch die gescannten Beschreibungen an den Rezepten sind gut, klar und erfolgsversprechend formuliert, so wie man es von Ramsey als geübtem Kochbuchautor und Koch erwarten kann.
Am Ende heisst es dann also Farbe bekennen: Wertung nach Thema & Handwerk (4 Seegräser) oder Wertung nach meinem Geschmack (3 Seegräser) und da bin ich fair und vergebe die höhere Zahl. Denn eines ist dieses Buch: ein faires und gutes Werk für das, was es verspricht. Gekauft hätte ich es mir wohl nicht.
BUCHWERTUNG
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LESEPROBE
Angaben zum Buch
Gordon Ramsay
Quick and Good
100 köstliche 30-Minuten-Rezepte
Originaltitel: Quick and Delicious
Originalverlag: Hodder & Stoughton
Hardcover, Pappband,
256 Seiten, 20,7 x 27,0 cm
120 Farbfotos
ISBN: 978-3-517-09970-5
Erschienen am 09. November 2021
TrANSPARENZ & QUELLEN
Das Kochbuch "Quick and Good" von Gordon Ramsey wurde mir für diese Rezension kostenfrei vom Südwest Verlag zur Verfügung gestellt. Es fand keine Vergütung dieses Artikels statt. Der Text zur Rezension basiert auf meiner eigenen Bewertung und wurde nicht mit dem Verlag abgestimmt. Quellen Bilder & Zitate: Verlag.
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