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La Cocina Latina

LA COCINA LATINA KOCHBUCH REZENSION

Werbung - Kostenfreies Rezensionsexemplar

"Mit diesem Reise-Kochbuch über Lateinamerika gegen das Fernweh. Das Kochbuch enthält 70 authentischen Rezepte aus den beliebtesten Reiseregionen Mittel- und Südamerikas: Mexiko, Peru, Chile, Argentinien, Kolumbien, Venezuela, Brasilien und Bolivien. Daneben gewährt Lateinamerika-Experte Daniel Tischer alias Southraveler außerdem Einblick in Länder & Kulturen. Besonders interessant für jeden, der die Regionen auf einer Mexiko- oder Südamerika-Reise kennengelernt hat. Die zahlreichen Reisefotos bringen das ultimative Reisefeeling nach Hause!"

 

Dieses Kochbuch hat mich durchaus herausgefordert. Die Sprache, die Länder, die Regionen, die Rezepte, die Küche - so ziemlich alles beginnend vom Spanischen bis hin zu den Zutaten liegt außerhalb meiner Koch-Komfortzone. Spanisch ist mir fremd, Lateinamerika ebenso, die Küche kommt bei uns zuhause so ziemlich gegen Null vor, das einzige worüber wir heute noch schwärmen sind die Besuche bei Tacco Bell in Kalifornien vor 30 (?) Jahren. Ja, lacht ruhig. Ich war also wirklich mit mir am ringen, ob eine Kochbuch-Rezension in diesem Fall sinnvoll ist und nicht vielleicht, völlig unberechtigt, nur daneben gehen kann. Und dann dieses Buch! Hurra. Fast möchte ich losfahren, wenn das denn so einfach ginge. In die beschriebenen Länder, zu den Menschen, den Farben, dem Essen. Hach, ich bin verliebt.

 

Aber mal von vorne. Das Buch liegt gut in der Hand und schon im Vorfeld weiß ich dass der Autor wirklich häufig in Südamerika unterwegs ist, da er sich vor einigen Jahre dazu selbständig gemacht hat. Sein Blog enthält viele schöne Bilder und Informationen und ist eine gute Lektüre ontop auf das Buch. Im Vorwort wird schnell klar, dass ich es hier mit einer Universallektüre zu tun habe - ganze sieben Länder werden mit ihrer Küche vorgestellt und auch die Unterschiede genannte. Das ist spannend. Auftakt stellt dann Mexiko da, man kommt sozusagen langsam über den Norden "kulinarisch" im Buch an. Taccos, die berühmte Mole Sauce und andere Gerichte klingen noch vertraut und der eine oder andere hat vielleicht schon ein Rezept danach gekocht. Im Vorwort verspricht Daniel übrigens, dass die meisten Zutaten zu allen Rezepten auch hier in Deutschland gut zu erhalten sind und nur besondere Inhalte ggf. per Online zu shoppen sind. Genau hierfür gibt es auch den einzigen "Abzug", das kann ich schon mal vorweg nehmen. Ich kenne es aus anderen Rezepten: die Chili-Zutatenliste ist schon enorm und auch weiß ich, dass es durchaus viele Geschmacksunterschiede gibt, die es sinnvollerweise bei Chilis zu beachten gibt. Und nein, ich möchte nicht für gelegentliches Südamerikanisches Kochen 5 Sorten verschiedener Chilis im Vorrat halten weil scharf eben nicht gleich scharf ist. Auch manche Mehle und andere Saucen gibt es bei mir in den Vororten von Hannover sicher nicht im Supermarkt und auch nicht bei meiner Gemüsekiste. Und alles per Onlineorder zu bestellen, mag ich eben auch nicht. Viele Gerichte werde ich also bewusst nicht ausprobieren. Aber das muss ja nicht für alle Leser gelten.

 

Zurück zum Buch. Vor jedem Rezepteblock pro Land bekomme ich auf 3-4 Seiten wirklich neue Einblicke in die Küche und die Besonderheiten von Mensch und Natur. So wusste ich bis dato nicht, dass aufgrund vergangener Einwanderungsgeschichte auch eine große Beeinflussung der Afrikanischen und der Chinesischen Küche in einigen Ländern besteht. Bei Mexiko und Akfrika kann ich mir das noch denken, Peru und Asien hätte ich spontan so nicht zusammengebracht und erfahre, dass ca. 100.000 Arbeiter aus China für die beginnende Guano-Industrie als Arbeiter in das Land kamen, welches eben nicht nur als Küstenland die bekannte Ceviche auf dem Speiseplan hat. Aus dieser Zeit stammt das Gericht "Chaufa" ein Reisgericht und viele Restaurants in den größeren Städten wurden von diesen Einwanderern gegründet und nannten sie daher "Chi Fa", was Reisessen heisst.

 

Überhaupt diese Nebeninformationen: ich erfahre wissenswerten zu manchen Märkten, speziellen, traditionellen Rezepten aber auch zu Städten und Landschaftsbereichen. Natürlich ist dies besonders spannend für mich, weil ich eben über Lateinamerika nicht so viel weiß aber ich denke, dieses Buch ist für viele LeserInnen so kurzweilig wie für mich. Eine tolle Mischung.

 

Weiter geht es nach Peru in das Land der spanischen und indigenen Einflüsse - Chile. Valparaiso als Hafenstadt bringt hier die Meeresfrüchte auf den Tisch aber auch andere Rezepte sind wunderbar, zum Beispiel die Empanadas, die hier vor allem mit Hackfleisch, Oliven, Rosinen und Ei typisch für Chile daherkommen und ganz nach meinem Geschmack sind. Es folgen dann noch Bolivien, Argentinien, Kolumbien und Brasilien und am Ende bin ich ganz erfüllt mit neuen Eindrücke und vielen Klebezetteln.

 

Besteht das Buch am Ende nun auch den Praxistest als Kochbuch? Ich meine ja, bis eben auf die Vielzahl der für mich nicht sinnvoll beschaffbaren Gewürze. Und, dies ist auch noch zu nennen, der teilweise speziellen Fleischstücke. Lammrippe für einen Eintopf oder auch Schweinehals liegen bei meinem Dorfschlachter zwar tatsächlich in der Theke, weil er immer Noise to tail verkauft, aber das ist vermutlich pures Glück. Hier wäre für ungeübte KöchInnen wie auch bei manchen anderen Zutaten die Angabe von Ersatzprodukten sinnvoll gewesen. Ansonsten: köstlich! Ein in Paniermehl gebratenes Hackfleischschnitzel mit Brat-Kartoffeln und Spiegelei zum Beispiel ist famos und auch andere Rezepte (ohne Chili) gelingen toll und sind lecker. Das Buch ist aus meiner Sicht sowohl für geübte Köche, Neulinge in der Südamerikanischen Küche wie mich oder aber Reiselustige, die die Länder bereits kennen, ein tolles Werk und zu empfehlen.

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LESEPROBE

Angaben zum Buch

DANIEL TISCHER

COCINA LATINA

Eine Reise durch die Küchen Lateinamerikas. Mit 70 Rezepten gegen das Fernweh

Christian Verlag

ISBN: 9783959615877

Erschienen am 24.11.2021, 224 Seiten

ca. 100 Abbildungen, Format 19,3 x 26,1 cm, Hardcover

TrANSPARENZ & QUELLEN

Das Kochbuch "La Cocina Latina" von Daniel Tischer wurde mir für diese Rezension kostenfrei vom Christian Verlag zur Verfügung gestellt. Es fand keine Vergütung dieses Artikels statt. Der Text zur Rezension basiert auf meiner eigenen Bewertung und wurde nicht mit dem Verlag abgestimmt. Quellen Bilder & Zitate: Verlag.

 

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