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Das Leben ein Fest

Das Leben ein Fest AT Verlag Kochbuchrezension

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"Orientalische, asiatische und afrikanische Küche in einem Buch - Dieses Kochbuch gewährt nicht nur einen Einblick in muslimische kulinarische Traditionen, sondern auch in Geografie, Religion und Geschichte der muslimischen Welt. Die meisten Rezepte stammen aus der orientalischen Küche, viele aber auch aus dem asiatischen und afrikanischen Raum, denn überall, wo es Muslime gibt, haben diese auch ihre eigenen Küchentraditionen. 300 Rezepte zeichnen den Weg des Islams von seiner Entstehung im heutigen Saudi-Arabien bis in die modernen Gesellschaften Asiens, Afrikas und des Nahen und Mittleren Ostens nach. Rezepte für Brot, Fleisch, Getreide, Fisch- und Meeresfrüchte, Süsses und natürlich Gewürzmischungen sowie Mezze wecken den Appetit auf die Gerichte der orientalischen Küche und der gesamten islamischen Welt. Anissa Helou, eine Kapazität auf dem Gebiet der orientalischen Küche und der Kulinarik der gesamten islamischen Welt, präsentiert ihre Gerichte nicht nur einmal, sondern immer auch in ihren regionalen Varianten. Bei jedem Rezept sind das Ursprungsland und allfällige regionale Unterschiede in der Zubereitungsart vermerkt. So entsteht ein vielfältiges Bild der muslimischen Küchentraditionen verschiedener Regionen."

 

Wow, was für ein Buch. Es ist eines jener Werke, welches schon beim Auspacken einen spürbaren Wind von "volle Punktzahl" mit sich bringt. Was man dabei mögen muss: mit fast 550 Seiten holt man sich quasi ein Fitnessgerät ins Haus, das Buch alleine ist dick und schwer und sicher nichts für schlappe Arme Abends auf dem Sofa. Auch ist es in seinem Format zum direkten Nutzen in der Küche fast schon zu dick, fällt gerne zu und ist zudem auch fast zu schön, um irgendeiner Flüssigkeit des täglichen Kochens überhaupt ansatzweise zu nahe kommen zu dürfen. Das war es dann aber auch schon an vermeintlicher „Kritik“, denn neben diesen Punkten, die sich eher am "äußeren" des Werkes abarbeiten, ist absolut alles an diesem Kochbuch toll. Und vor allem die inneren Werte, zu denen wir nun kommen. Zu denen im übrigen zwei Lesebändchen gehören, mattes, raues, festes Papier und an vielen Rezepten ganzseitige Fotos, aber auch kleine Anleitungsbilder hier und dort oder aber auch ein paar Bilder von Land und Leuten.

 

Mit knapp 300 Rezepten schafft die Autorin Anissa Helou dann etwas, was ich so noch nicht für die islamische Küche kenne: sie bringt so ziemlich alles unter einen Hut, was diese Küche zu bieten hat, stellt ihre Lieblingsrezepte dar und spannt zu jedem Rezept eine Geschichte rund um die Zutaten, die Herkunft, regionale Unterschiede oder die Bedeutung als Gericht für ein Fest mit auf. Dabei werden auch „traditionelle“ Küchentechniken eingesetzt, zum Beispiel das Kleinhacken mit dem Messer von Fleisch anstelle des Wolfens mit dem Fleischwolfes, was einfach eindeutig das bessere Ergebnis ergibt.

 

Die Kapitel werden nach den Zutaten aufgeteilt, die ersten Hauptkapitel widmen sich dem Brot und Reis (Getreiden u.a) als „häufigste Zutat“. Dazwischen ein Ausflug zum "Das ganze Tier", danach "Das Meer", Gewürze und Pasten, Gemüse und zum Abschluss Süßes.

 

Ohne mich eingangs näher mit einem Buch zu beschäftigen, schaue ich immer zuerst ans Ende eines Kochbuches, ob Glossar und Register dazu taugen, sich im Buch zurecht zu finden. Dies ist hier ebenfalls gelungen, im Glossar werden die vielleicht unbekannten Gewürze und Zutaten erläutert, das Register enthält sowohl die Sortierung der Rezepte nach Hauptzutat (z.B. der Aprikose), aber auch darunter nach den Rezeptnamen (z.B. Iranisches gefülltes Lamm, in dem eben diese Aprikosen zum Einsatz kommen). Da finde ich mich auch in ein paar Jahren zurecht, wenn ich dieses Buch dann wieder in den Händen halte. Denn das wird dieses Werk: oft zum Einsatz kommen, die Anzahl der Klebezettel zum Nachkochen ist beträchtlich.

 

Herangewagt, gleichwohl es für mich keine Küchenherausforderung, sondern nur eine Zeitherausforderung war, habe ich mich dann an das "Berber-Pizzabrot mit Fleischfüllung" von Seite 63 aus dem Kapitel Brot. Die Füllung besteht aus einem schlappen Kilo Lammfleisch, welches (s.o.) am besten mit der Hand fein gehackt wird. Wir kennen es von guten Rindergerichten: Fleischwolf geht auch, hacken ist aber einfach geiler für das Ergebnis. Die Arbeit lohnt sich und die Oberarme danken für's Training. Das Gericht aus dem Süden Marokkos eignet sich für die große Tafel, aber auch mit einem schlichten Sommersalat mit Joghurtsoße für ein leckeres Abendessen und als Rest auch gut zum Mitnehmen. Die Zubereitung wird klar erklärt, ja, es dauert ein wenig, dass Fleisch und den Teig vorzubereiten, lohnt sich aber allemal. Die Anzahl der Zutaten ist für ein Rezept aus dieser Region überschaubar, das Ergebnis toll.

 

So geht es auch weiter im Buch: die Rezepte sind klar geschildert, die Arbeitsschritte ebenfalls aufeinander aufbauend beschrieben, die Zutaten sind beschaffbar und nicht so exotisch, dass das Essen zum Experiment wird, weil man nicht weiß, ob weglassen oder ersetzen ok ist. Mit 300 Rezepten, Fisch, Fleisch, Gemüse & Süßem ist hier definitiv für jeden etwas dabei.

 

Insgesamt kann ich nun meine Einleitung wiederholen: dieses Buch ist der Kracher. Wer die hier vorgestellte Küche mag, wird definitiv Bekanntes, aber auch Neues finden und die schiere Kraft von 300 Rezepten laden zum Nachkochen ein.

BUCHWERTUNG

Nachgekochte Rezepte

"Berber-Pizzabrot mit Fleischfüllung" von Seite 63

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LESEPROBE

Angaben zum Buch

Das Leben ein Fest

Das Kochbuch der islamischen Welt • Rezepte aus dem Orient, Asien und Afrika

Anissa Helou

ISBN: 978-3-03902-064-5

1. Auflage, 2020

Einband: Gebunden

Umfang: 544 Seiten

Gewicht: 2171 g

Format: 21.6 cm x 26.7 cm

 

TrANSPARENZ & QUELLEN

Das Kochbuch "Das Leben ein Fest" von Anissa Helou wurde mir für diese Rezension kostenfrei vom AT Verlag zur Verfügung gestellt. Es fand keine Vergütung dieses Artikels statt. Der Text zur Rezension basiert auf meiner eigenen Bewertung und wurde nicht mit dem Verlag abgestimmt. Quellen Bilder & Zitate: Verlag.

 

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