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Coming Home - meine Familienrezepte von Haya Molcho

COMING HOME HAYA MOLCHO REZENSION

Werbung - Kostenfreies Rezensionsexemplar

"Coming Home ist eine Hommage an ihre Familie! Haya Molcho kocht für ihre vier Söhne Nuriel, Elior, Nadiv, Ilan und ihren Mann Samy. In diesem Buch schenkt sie jedem ihrer Kinder, ihrem Mann und sich selbst ein eigenes Kapitel. Eine persönliche Reise in Hayas Kindheit, den Familienalltag und sechs unterschiedliche Leben. Denn so wie die Besonderheit der israelischen Küche das Zusammenspiel verschiedener Einflüsse ist, so ist auch das die Geheimzutat von NENI: It’s a family affair! Gekocht wird einfach aber immer vielfältig. Dabei erzählen Collagen, Zeichnungen und Anekdoten die Geschichte, die hinter jedem einzelnen Charakter steckt. Jeder Kopf hinter NENI ist anders, kocht anders, träumt anders. Was sie verbindet, ist die Leidenschaft für das Essen, das Zusammenkommen und das Teilen." (Zitat Pressetext Verlag)

 

Zuerst einmal folgender "Disclaimer" - Arthurs Tochter kocht hat im November 2022 dieses Buch bereits rezensiert. Und wer Astrids Blog kennt, kennt auch den Spielweg, Viktoria Fuchs, Kitchen Impossible und die Folge mit Haya eben dort. Dort haben sich beide kennengelernt und die die Rezension beginnt mit den grandiosen Worten "Als ich Haya das erste Mal traf, schnitt sie gerade einem toten Reh die Kehle auf". An dieser Stelle könnte ich mit dieser Rezension zum selben Buch schlicht aufhören. Es ist eh nicht zu toppen, wie und was Astrid schreibt und wie sie sich mit dem Buch und den Rezepten intensiv auseinandergesetzt hat. Aber darum schreibe ich diesen Disclaimer nicht. Sondern weil dort dieses Buch unerwartet schlecht wegkommt. Liest man den Text und vor allem die Kommentare, muss dies einfach auch in dieser Rezension berücksichtigt werden. Hier jedoch wohlwollend. Denn die Quintessenz - die Rückmeldung vom Verlag, die nächste Auflage würde die Erkenntnisse von Astrid und auch die des Verlages im Sinne der Verbesserung enthalten - unterstelle ich hier als getan und bewerte die Fehler nicht auch, die Astrid aufzählt. Sondern lege meinen Fokus auf die positiven Dinge, die mir aufgefallen sind. Vielleicht findet ihr hier dadurch auch noch weiteren interessanten Content. Die Wertung ist also bereinigt und ich habe "gedanklich" ein wirklich gutes Werk in den Händen.

 

Also nun zum Buch. "In den Händen" halte ich hier tatsächlich ein schönes, schweres Buch, mit griffigem Papier, kann ein Lesebändchen verwenden und in den schönen Foodfotos schwelgen. Nun eignet sich die von Haya praktizierte Küche natürlich auch besonders zum Fotografieren, kombiniert mit wunderbaren Foodprops aus Ton und Holz vor klaren Hintergründen hat Katharina Pflug das sehr gelungen umgesetzt. Opulent aber trotzdem sehr reduziert und clean, ein toller Stil. Neben Fotos der Rezepte finde ich Großaufnahmen von offenen Quitten und Granatäpfeln, stimmungsvolle Familienfotos und hier und da putzige Fotocollagen, die den Retrostil, welcher aktuell in vielen Kochbüchern zu finden ist, gut unterstreichen.

 

Ich kenne Haya übrigens nicht persönlich. Als Mensch "im Fernsehen" findet man sie dort z.B. in der besagten Folge von Kitchen Impossible und ich habe sie in einem Kurs zur Levante-Küche im Kochformat "7 Hauben" gebucht, eine Folge u.a. um Falaffel, die wirklich umwerfend ist (sowohl leicht chaotisch, sehr aus der Hand gekocht, lustig und einfach mit viel Energie gedreht). Haya wird dort als "Fernsehköchin" beschrieben, was sie wohl irgendwie auch ist und besonders kann. Es ist spannend, wie gekonnt sie dies in ein Buch auf Papier übertragen kann - schwungvoll, authentisch.

 

Gegliedert ist das Buch nach einer kurzen Einleitung in Kapitel nach "Familien-Mitgleidern". Haya beginnt selbst mit "Feuer & Teige", es folgt "Rezepte für Nuriel - Leicht & Dynamisch", danach "Rezepte für Nadiv - Feels like Home" und ich kann es auch lassen, dies weiter aufzuzählen - zur Orientierung bringt es mir herzlich wenig. Kurz blättere ich daher an das Ende des Buches und finde dort zumindest eine zweiseitige Sortierung nach Zutaten und den Rezeptenamen selbst. Dies ist also ein Buch zum munteren drauflosblättern.

 

Wenn ich dies tue, lande ich an ganz vielen Rezepten, die ich nachkochen möchte. Leider eben etwas unsortiert, aber sehr inspirierend. Auch jahreszeitliches Kochen fällt hier weg, die Zutatenlisten sind meist gut beschaffbar aber auch nicht kurz. Und in der Fülle der Haya-schen Ideen mindestens zeitlich anspruchsvoll. Der Rote-Bete-Salat mit Labnhe und Buchweizen fordert zuerst das Garen der ungeschälten Rote-Bete auf einer Salzschicht im Ofen, dann das Fritieren des Buchweizen und der Labnhe muss bei mir mindestens auch erstmal abtropfen. Das Salz auf dem Backblech lasse ich dann mal weg (auch, wenn es als essentiell bei angegeben wird) und das Fritieren der kleinen Menge Buchweizen mindestens aus energetischen Gründen auch. Auch die verwendeten Himbeeren kaufe ich um diese Zeit bestimmt nicht und verwende Orangen - so ist das Rezept am Ende abgewandelt, aber immer noch köstlich. In Bezug auf die Kombination von Gewürzen und Aromen einfach unschlagbar. Wie auch bei einer Foccacia mit Hühnerleber obendrauf. 

 

Weiter geht es in den Rezepten "für Nuriel". Hier finde ich eine köstliche Kohlsuppe, in der der Bulgur mit in die Suppe kommt. Einfach, aber total logisch. Und auch das "Ras-El-Neni-Chicken" bringt eine Fülle von Aromen, aber eben auch Herstellungsschritten und Zutaten mit sich. Ist aber in dieser Art der Küche auch nicht ungewöhnlich. Und ja - wenn ich für einen Fenchelsalat Orangen- und Zitronensaft zu einer Art Sirup einköcheln lasse, dann schmeckt das als Dressing einfach besser als ohne Reduktion. 

 

Bei den Rezepten vom jüngsten Sohn markiere ich mir noch schnell jenes aktuell saisongerechte mit Topinambur mit Tomate und roten Zwiebeln, ersetze die frische Tomate aber durch etwas eingelegte in Öl - auch hier sieht man wieder, dass saisonale Küche nicht im Fokus steht (in Israel oder im Restaurant Geschäft von Neni vielleicht kein Thema). 

 

Alles in allem halte ich ein Buch in den Händen, welches absolut Lust zum Nachkochen und Ausprobieren macht. Wer Neuling ist, schreckt vielleicht vor dem Umfang einiger Rezepte und Zutatenlisten zurück, wer wie ich strenger saisonal unterwegs ist, muss Mut und Möglichkeit zur Anpassung mitbringen. Selbst dann sind die Rezepte auf alle fälle ein Knaller aus der Levante Küche.

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LESEPROBE

Angaben zum Buch

Haya Molcho

Coming Home Meine Familienrezepte

Einfache, aber vielfältige Rezepte, die wirklich jeder nachkochen kann

SPIEGEL-Bestseller 

ISBN: 978-3-7106-0643-4

Format: 20x27 cm Seiten: 208

Einband: Hardcover Ausstattung: mit Lesebändchen 

TrANSPARENZ & QUELLEN

Das Kochbuch "Coming Home" von Haya Molcho wurde mir für diese Rezension kostenfrei vom Brandstätter Verlag zur Verfügung gestellt. Es fand keine Vergütung dieses Artikels statt. Der Text zur Rezension basiert auf meiner eigenen Bewertung und wurde nicht mit dem Verlag abgestimmt. Quellen Bilder & Zitate: Verlag.

 

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